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Bindung und Migration
21. Internationale Bindungskonferenz
Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten
16. September - 18. September 2022
Bindung und Migration
Johanna Doll

Doll, Johanna (München)

Kunsttherapie

Gruppensituationen bedeuten für früh traumatisierte Kinder und Jugendliche meist eine besondere Herausforderung. Die Entwicklung von Integrations- und Beziehungsfähigkeit verläuft in vielen kleinen Schritten. Immer wieder sind es aber überraschende, künstlerische und kreative Impulse der Kinder, die eine Wendung oder eine Lösung ins Gruppengeschehen bringen.

Curriculum Vitae (CV)

Johanna Doll, Diplom Bildhauerin und Kunsttherapeutin, studierte freie Bildende Kunst und Bildnerisches Gestalten und Therapie an der Akademie der Bildenden Künste München.

Seit September 2016 arbeitet Frau Doll als freiberufliche Kunsttherapeutin im Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München in der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie.

Zudem leitet sie seit Januar 2015 ein Offenes Atelier im Begegnungsladen Siloah e.V., ein Treffpunkt für Menschen mit und ohne Behinderung.

In ihrer Tätigkeit in einer offenen Freizeitstätte in München initiiert Frau Doll seit einigen Jahren Angebote zur Kreativitätsförderung von sozialbenachteiligten Kindern und Jugendlichen.

In ihrer meist selbstständigen kunsttherapeutischen und künstlerischen Arbeit hat sie Erfahrungen in der Begleitung und Unterstützung von Menschen in unterschiedlichem Alter mit psychischen Erkrankungen, förderungsbedürftige und verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen sowie mit körperlich

In der Gruppen-Kunsttherapie bieten wir den Kindern einen geschützten und gleichzeitig freien Raum, in dem sich innerhalb einer tragfähigen therapeutischen Beziehung vielfältigste schöpferische Prozesse entwickeln können.

Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit in erster Linie auf die Ressourcen und gesunden Anteile im Menschen und dem tiefen Grundbedürfnis eines Jeden, sich auszudrücken und mit sich selbst und anderen in Kontakt zu treten. Mit den Händen zu arbeiten, zu gestalten und zu verändern, eine eigene Form zu finden, bedeutet Selbstwirksamkeit zu erleben.  Der oft nonverbale Dialog mit einem konkret sichtbaren Bild entlastet und bietet auf symbolischen Ebene die Chance auch mit schwierigen Inhalten und Konflikten in Beziehung zu treten.  Eigene Bilder und Selbstgestaltetes dienen als Container für Belastendes, zur Stabilisierung und Ressourcenaktivierung.

In kreativen Gemeinschaftsarbeiten können die Kinder sich selbst auf symbolischer und bildnerischer Ebene erleben, sich zeigen, sich positionieren, sich abgrenzen und begegnen und in einem klaren Rahmen (z.B. auf der großen Papierfläche) spielerisch agieren.

Innerhalb unseres klinischen milieutherapeutischen Konzepts findet die Kunst-Gruppentherapie in Kleingruppen und mit zwei Kunsttherapeutinnen statt. Eine verlässliche Raumgestaltung, ausgewähltes Material, klare Gruppenregeln und Rituale, nachvollziehbare Struktur und Aufbau einer Stunde gibt den Kindern Halt, Sicherheit, Orientierung und Stabilität. Eine selbstgestaltete und immer frei zugängliche, persönliche Ecke im Raum ist Rückzugsort und bietet in der Krise die Möglichkeit zur Selbstregulation.

Im Vortrag werden über die Darstellung unterschiedliche Gruppensituationen und Fallbeispielen Methoden der Kunsttherapie und Lösungswege erläutert.