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Cohen, Orit

MA in Klinischer Psychologie, Haifa Universität, Israel.

Curriculum Vitae

Orit Cohen-Shtiler, MA in Klinischer Psychologie, Haifa Universität, Israel.

Sie ist seit 2009 klinische Psychologin. Aktuell arbeitet sie als Supervisorin mit Praktikanten der klinischen Psychologie und als Gesundheitsmanagerin in einer Vorschule für Kinder mit Autismus bei der The Children at Risk-Organisation tätig, zur Behandlung und Erforschung von Autismus. Sie besitzt seit 2005 einen Bachelor in Psychologie und Kommunikation von der Hebräischen Universität in Jerusalem und einen Master in Klinischer Psychologie von der Haifa Universität. Zwischen 2010 und 2019 war sie als Psychologin an der psychiatrischen Klinik für Kinder und Jugendliche des Sheba Medical Center tätig. Cohen ist Absolventin eines Psychotherapieprogramms des Tel Aviv Institute für zeitgenössische Psychoanalyse.

Abstract

Trauer und Wachstum von hinterbliebenen Geschwistern in Bezug auf ihre Bindungsbeziehungen und Bewältigungsstrategien

Geschwisterbeziehungen haben Merkmale, welche sie mit anderen zwischenmenschlichen Beziehungen teilen, weisen jedoch auch einzigartige Eigenschaften auf. Geschwister verwenden sich gegenseitig als Maßstab, auf der Suche nach persönlicher Identität und für ein Verständnis der Welt um sie herum. Der Tod eines Geschwisterteils bringt daher einen mehrfachen Verlust mit sich - Verlust eines Spielgefährten, Vertrauten, Vorbilds und Freundes. Studien, die sich auf die Erfahrungen der überlebenden Geschwister konzentrieren, zeigen sowohl während der Trauerphase als auch in späteren Lebensabschnitten ein Gefühl der Isolation und Verwirrung auf. Trotz der enormen Auswirkungen dieser Art der Erfahrung gibt es wenig empirische Literatur über die Effekte von Geschwisterverlust. Noch weniger Studien untersuchten im Zusammenhang mit dem Verlust von Geschwistern die Beziehungen zwischen Bindungsstil und Bewältigungsstrategien oder das Potenzial von PTG - posttraumatischem Wachstum. Diese Fragen wurden in unserer Studie berücksichtigt, welche mit 150 hinterbliebenen Geschwistern in Israel durchgeführt wurde. Zwei bindungsbezogene Dimensionen - Vermeidung und Angst, zusammen mit zwei Bewältigungsstrategien - trauma- und vorwärtsorientiert - wurden im Zusammenhang mit Trauer und Wachstum untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die beiden Bindungsdimensionen invers mit Wachstum und positiv mit Trauer assoziiert sind, während die beiden Bewältigungsstrategien invers mit Trauer und positiv mit Wachstum assoziiert waren. Es wurden Zusammenhänge zwischen den beiden Bewältigungsstrategien und den beiden Bindungsdimensionen gefunden, und die vier Faktoren zusammen erklärten fast 20% der Varianz des Wachstums und etwa 44% der Varianz der Trauer. Diese Ergebnisse, zusammen mit qualitativen Daten aus Interviews und der Tatsache, dass nur 28% unserer Befragten mit sicherem Bindungsstil eingestuft wurden, zeigen, wie wichtig es ist, den Verlust von Geschwistern und deren Auswirkungen zu verstehen.