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Bindung und Migration
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16. September - 18. September 2022
Bindung und Migration

Nicole Strüber

Curriculum Vitae

Dr. rer. nat. Nicole Strüber, Dipl. Biol., Neurobiologin und Wissenschaftsautorin.

Dr. Nicole Strüber studierte Biologie mit dem Schwerpunkt Neurobiologie und dem Nebenfach Psychologie in Bremen. Nach einer mehrjährigen Elternzeit mit Zwillingen promovierte sie bei Prof. Gerhard Roth mit einer interdisziplinären Dissertation über die Bedeutung früher Erfahrungen für die Hirnentwicklung und die Entstehung psychischer Erkrankungen (2008 – 2012). Im Anschluss war sie drei Jahre lang als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Hirnforschung in Bremen beschäftigt. Gemeinsam mit Prof. Roth veröffentlichte sie 2014 das Sachbuch „Wie das Gehirn die Seele macht“. Im Jahr 2016 folgte das erste eigene Buch: „Erste Bindung. Wie Eltern die Entwicklung des kindlichen Gehirns prägen“. Im vergangenen Jahr erschien ein weiteres Buch: „Risiko Kindheit. Die Entwicklung des Gehirns verstehen und Resilienz fördern“. Dr. Nicole Strüber ist derzeit als Hochschullehrerin im Studiengang Hebamme DUAL an der hochschule21 in Buxtehude beschäftigt und ist außerdem als Wissenschaftsautorin und im Rahmen von Vorträgen und Seminaren freiberuflich tätig.

avpbynicole.strueberybpva[at]avpbygmail.de 

Abstract

Warum machen uns frühe Stresserfahrungen anfällig für psychische Erkrankungen und warum schützen uns Erfahrungen einer sicheren Bindung? Einblicke in die Entwicklung des Gehirns

Die frühen Erfahrungen eines Kindes beeinflussen gemeinsam mit seiner individuellen genetischen Ausstattung die Chemie und die Verschaltungen des Gehirns. Dies wiederum gibt vor, wie es später im Leben mit hohen Anforderungen umgeht, wie effektiv es seine Emotionen regulieren kann und ob es sich in Beziehungen wohlfühlt. Zahlreiche Forschungsergebnisse zeigen, dass vorgeburtliche und frühkindliche Stresserfahrungen die Entwicklung des Gehirns in einer Weise prägen, dass das Risiko für die Entstehung psychischer Erkrankungen erhöht ist. Sichere Bindungserfahrungen hingegen können bei Vorhandensein genetischer oder vorgeburtlicher Belastungen deren negative Auswirkungen auf die Hirnentwicklung ausgleichen und Ressourcen schaffen, die dem Menschen helfen, auch mit späteren traumatischen oder chronischen Stresserfahrungen angemessen umgehen zu können.

In diesem Vortrag wird in enger Verzahnung von Psychologie und Neurobiologie erläutert, über welche Mechanismen Gehirn und somit Psyche durch die frühen Erfahrungen geprägt werden. Es wird anschaulich erklärt, welche Rolle die Epigenetik und die Plastizität des Gehirns spielen. Die Zuhörer werden feststellen, dass es heutzutage vielversprechende Ansätze gibt, die frühe und mitunter nachteilige Prägung der Psyche eines Menschen biologisch zu erklären.