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Bindung und Migration
21. Internationale Bindungskonferenz
Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten
16. September - 18. September 2022
Bindung und Migration

Marinus Van IJzndoorn

Curriculum Vitae

Marinus H. Van IJzendoorn, PhD, Dr. h.c.

Professor für Entwicklung des Menschen (Human Development) am Institut für Psychologie, Pädagogik und Studien über die Entwicklung von Kindern an der Erasmus Universität Rotterdam, Niederlande.Ebenso ist er Honorary Senior Visiting Fellow an der School of Clinical Medicine der University of Cambridge, UK.

In der neurobiologischen Ära mit Forschungen am menschlichen Genom, Gehirn und Hormonen ist der Einfluss der Erziehung auf die Entwicklung des Kindes nicht mehr selbstverständlich. Wie wichtig sind Eltern und andere Bezugspersonen für die Gestaltung der kindlichen Entwicklung? Und dies nicht nur in relativ normalen Umgebungen und Umständen, sondern auch in extremen Situationen familiärer Gewalt, institutioneller Vernachlässigung oder gesellschaftlicher Umbrüche? Welchen Einfluss haben Kinder wiederum auf ihre Eltern und Bezugspersonen, und auf welche Weise lösen sie bestimmte elterliche Interaktionen aus und tragen zum Aufbau einer Beziehung bei? Und wie begrenzt oder erschließt die neurobiologische Forschung über das elterliche Verhalten und die kindliche Entwicklung (präventive) Interventionsmöglichkeiten aus der Perspektive der Theorie der unterschiedlichen, sehr individuellen Suszeptibilität (individuelle Empfänglichkeit des Menschen z. B. für Schutz- und Risikofaktoren) ? In den letzten vier Jahrzehnten war die Bindungstheorie meine größte Inspirationsquelle, um diese Fragen zu beantworten. www.marinusvanijzendoorn.nl 

Abstract

Bindung und Entwicklungspsychopathologie

Bindung ist eine angeborene, evolutionär verankerte Tendenz, eine schützende Beziehung zu Eltern und/oder anderen Bezugspersonen aufzubauen. Individuelle Unterschiede in Bezug auf Bindungssicherheit und -desorganisation sind jedoch meist umweltbedingt, z. B. ob die Eltern sensitiv reagieren oder unsensibel durch fehlenden Schutz. Eine desorganisierte kindliche Bindung und später ein unbewältigter Verlust oder ein Trauma im Erwachsenenalter gelten als Risikofaktoren für die Entwicklung einer Psychopathologie. In diesem Vortrag werde ich die komplexe Beziehung der Bindung zur Entwicklungspsychopathologie auf der Verhaltens- und der neurobiologischen Ebene diskutieren.