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23.05.2019

Reimer, Daniela

Dr. phil., ZHAW Zürich

Curriculum Vitae

Daniela Reimer hat in den letzten 13 Jahren umfangreiche Forschungen zu Biographien junger Menschen aus Pflegefamilien an der Universität Siegen, Deutschland, durchgeführt. Seit Herbst 2018 ist sie Forscherin und Dozentin an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, Schweiz.

Der Forschungsschwerpunkt von Daniela Reimer liegt vor allem auf den biographischen Erfahrungen ehemaliger Pflegekinder. Ihre Forschung ist qualitativ mit einem starken Interesse an sozialpädagogischen Perspektiven und einem narrativen Zugang. Sie hat Studien durchgeführt zum Übergang in die Pflegefamilie aus Sicht der Kinder, zu (Pflege-)Familienkulturen, zum Zusammenspiel von Normalität und Identität bei Jugendlichen aus der Pflege, zum Abbruch in der Pflege und führt eine qualitative Längsschnittstudie (bisher zwei Wellen, dritte Welle in Planung) mit jungen Erwachsenen aus Pflegefamilien durch. Gleichzeitig arbeitet Daniela Reimer am Transfer der Forschung in die Praxis und entwickelt neue Wege für die Weiterbildung für Fachkräfte in der Sozialen Arbeit. Das Thema Geschwister von Pflegekindern bildet ein Querschnittsthema in allen Studien und ist auch in der Weiterbildung relevant.

Abstract

Geschwisterbeziehung bei fremduntergebrachten Kindern – Belastungen und Ressourcen

Geschwisterbeziehungen sind vielfältig und vielschichtig, sie begleiten Menschen ihr ganzes Leben lang, können Ressource und Belastung sein oder beides zugleich. Insbesondere für Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihren Eltern leben können, sind Geschwister von großer Bedeutung. Die Referentin untersucht seit vielen Jahren Biografien junger Menschen, die in Pflegefamilien gelebt haben. In sehr ausführlichen biografisch-narrativen Interviews mit rund einhundert jungen Erwachsenen kam regelmäßig das Thema „Geschwister“ auf. Es gab keine Lebensgeschichte, in der das Thema nicht in irgendeiner Form relevant wurde, oft spielte es eine hochbedeutsame Rolle. Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Geschwister in der stationären Erziehungshilfe“ des SOS-Kinderdorf e.V. wurde ausserdem mit Kindern aus größeren Geschwisterverbänden gesprochen und herausgearbeitet, wie sie eine getrennte oder gemeinsame Unterbringung wahrnehmen und erleben. Auf beide Quellen nimmt der Vortrag Bezug und diskutiert anhand von wichtigen Lebenssituationen und Übergängen die Bedeutung von Geschwistern, ihre Einbindung in Entscheidungsprozesse, Kontaktgestaltung sowie biografische Relevanz.