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Bindung und Migration
21. Internationale Bindungskonferenz
Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten
16. September - 18. September 2022
Bindung und Migration
Dimitri Mortelmans

Mortelmans, Dimitri (Universität Antwerpen, Belgien)

Elternschaft und Scheidung: Was haben wir über die Auswirkungen von Scheidung aus den Studien in Flandern gelernt?

In diesem Vortrag werden wir einige aktuelle Erkenntnisse zur Elternschaft nach der Scheidung vorstellen, die aus der Multi-Akteur-Umfrage ‚Scheidung in Flandern‘ hervorgegangen sind. Wir werden uns auf drei zusammenhängende Aspekte der Elternschaft nach der Scheidung konzentrieren. Zuerst betrachten wir Väter und deren Elternschaft. Mit der Theorie der Erziehungsstile nach Baumrind identifizieren wir die Erziehungsstile von geschiedenen Vätern und die Faktoren, welche diese Stile beeinflussen. Wir betrachten nicht nur die Merkmale der Väter selbst, sondern auch die Merkmale der Kinder und der Mütter, um Unterschiede in den Erziehungsstilen zu identifizieren. Zweitens betrachten wir, wie das Wohlergehen des Kindes durch die Scheidung beeinflusst wird. Wir fragen uns, ob Erziehungsstile und Wohnformen das Selbstwertgefühl und die Lebenszufriedenheit von Kindern aus geschiedenen Familien beeinflussen. Unsere Analysen konzentrieren sich zunächst wieder nur auf die Väter. Danach vergleichen wir die Auswirkungen sowohl für den mütterlichen als auch den elterlichen Stil in einem breiten Vergleich einer Vielfalt von Familienmodellen, einschließlich noch verheirateter Familien. In diesem Vergleich finden wir Unterstützung für die Theorie der gleichberechtigten Elternschaft, die die Bedeutung der väterlichen Elternschaft nach der Scheidung und die differenziellen Auswirkungen dieser auf die Familienkonstellationen nach der Scheidung unterstreicht. Zuletzt betrachten wir den Lebensweg nach der Scheidung. Eine Scheidung ist nicht das Ende der romantischen Beziehungsgeschichte eines Erwachsenen. Neue Partner treten in das Leben der Ex-Partner (und der Kinder). Hier betrachten wir wieder die Ergebnisse des Lebensverlaufs von Müttern und Vätern und analysieren die Auswirkungen auf das Wohlergehen der Kinder (bzw. Jugendlichen, da ein längerer Zeitraum nach der Scheidung berücksichtigt wurde).

Biografie:

Dimitri Mortelmans (°1972) ist Senior-Professor für Soziologie an der Fakultät für Politik- und Sozialwissenschaften der Universität Antwerpen (Belgien).
Er unterrichtet die Einführung in wissenschaftliche Arbeit, quantitative Forschungsmethoden, qualitative Forschungsmethoden, angewandte multivariate Statistik und fortgeschrittene Themen in Familiensoziologie, Lebenslaufsoziologie und Demographie.
Er ist Leiter des „Zentrums für Längsschnittstudien über den gesamten Lebensverlauf“ (Centre for Longitudinal and Life Course Studies (CLLS). Seine Forschung konzentriert sich auf Familiensoziologie und Arbeitssoziologie. Er hat Forschung zu Scheidung, neu konstituierten Familien, geschlechtsspezifischen Arbeitskarrieren und Work-Life-Balance veröffentlicht. Er ist auch der Hauptautor der Buchreihe Step in Statistics, von denen sechs Bände veröffentlicht wurden (auf Niederländisch). Zu qualitativer Methodik veröffentlichte er das Handbook of Qualitative Research Methods and Qualitative Analysis with Nvivo. Bezüglich der Demografie war er Mitherausgeber von Changing Family Dynamics and Demographic Evolution. The Family Kaleidoscope (Edward Elgar) und Lone parenthood in the Life Course (Springer).