Keine Eintrgäge

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Bindung und Migration
21. Internationale Bindungskonferenz
Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten
16. September - 18. September 2022
Bindung und Migration

Personen, die einen Trennungs- und Scheidungsprozess durchlaufen, hoffen unter Umständen beide, dass zwischen ihnen auch nach dem Ende des Zusammenlebens als Paar irgendeine Form einer freundschaftlichen Bindungsbeziehung erhalten bleibe. Diese Hoffnung kann sich als trügerisch erweisen und zusätzlich zu dem häufig schon komplexen Prozess ein Gefühl von „einem nicht klaren Verlust“ (Boss, 2000) bewirken. Neben allen möglichen Urängsten kann es zu Projektionen, „Dämonisierungen“ (Alon & Omer, 2005) und Schuldzuweisungen kommen, und dies nicht nur von Seiten der beiden unmittelbar betroffenen Personen, sondern auch von Seiten der sie umgebenden Unterstützer und Kritiker. Manchmal geraten selbst die professionellen Helfer als Retter, Opfer oder sogar Verfolger in den Strudel der Ereignisse. Was braucht es, damit die beiden Individuen die Turbulenzen überstehen, sich ihre Hoffnung bewahren und schrittweise, über Zeit, eine neue Freundschaft eingehen? 

Der vorliegende Beitrag befasst sich unter bindungstheoretischem Vorzeichen auf einer Vielzahl von Ebenen mit dem vieldeutigen Thema des „Freunde-Bleibens“. Die Referentin wird sich dabei auf ihre berufliche Praxis und auf persönliche Erfahrungen stützen und – als britische Staatsangehörige – u. a. auch auf Beispiele aus den aktuellen internen und externen Auseinandersetzungen rund um den Brexit eingehen.

Biografie:

Andrea Perry ist eine integrative Psychotherapeutin, spezialisiert in den Bereichen Trauma und Bindung, Schriftstellerin und Moderatorin. Sie war Vorsitzende des britischen Verbandes für Dramatherapeuten, ist Mitbegründerin von B.A.S.E. ® Babywatching UK und Redaktionsleiterin bei Worth Publishing. Sie hat drei Bücher über Prokrastination und Klaustrophobie geschrieben, mehr als 40 Bücher redigiert und wurde gebeten eine psychologische Perspektive bei Themen des BBC Radio zu geben. Andrea arbeitet für den Internationalen Suchdienst des britischen Roten Kreuzes, ist dort Trainerin des in England arbeitenden psychosozialen Dienstes und ist im Bereitschaftsdienst des Außen- und Commonwealth-Ministeriums in Zeiten von Krisen im Ausland.