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Bindung und Migration
21. Internationale Bindungskonferenz
Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten
16. September - 18. September 2022
Bindung und Migration

Brisch, Karl Heinz

Univ. Prof. Dr. med.

Curriculum Vitae

Karl Heinz Brisch, Univ.-Prof. an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg, Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie. Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen. Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Er ist Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitet das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg. Ebenso leitete er als Oberarzt viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München.

Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen.

Brisch entwickelte die Präventionsprogramme “SAFE® - Sichere Ausbildung für Eltern” und “B.A.S.E® - Babywatching”, die inzwischen in vielen Ländern Europas, aber etwa auch in Australien, Neuseeland und Russland Verbreitung gefunden haben.

Er ist Gründungsmitglied der „Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit“ (GAIMH e. V. – German-Speaking Association for Infant Mental Health), und war dort viele Jahre lang im Vorstand. Die GAIMH ist eine Tochtergesellschaft der WAIMH – World Association for Infant Mental Health

In 2020 organisiert er die 2. Int. Early Life Care Konferenz in Salzburg zu dem Thema: Ur-Angst und Ur-Vertrauen.

Brisch ist Autor vieler Fachartikel und Bücher zum Thema Bindung und Trauma sowie bindungsbasierter Psychotherapie. Er verbreitet die Inhalte und Ergebnisse der Bindungs- und Traumaforschung und Psychotherapie auch durch viele Vorträge und die Teilnahme an zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen. (www.khbrisch.de)

 

Abstract

Zum Glück finden sich überall „Brüder“ und „Schwestern“: Geschwister-Dynamiken in beruflichen Teams und Therapie-Gruppen

Die meisten Menschen arbeiten in irgendeiner Weise in Gruppen oder mit Bezug zu Gruppen. Dies bedeutet, dass Erfahrungen aus der Geschwisterkonstellation in den Übertragungsbeziehungen in einem Team auftauchen können. Gefühle von Zusammenhalt, Bindungssicherheit mit einem Geschwisterkind, sowie Neid, Rivalität, Ausgeschlossensein können auftauchen. Je nachdem, welche Bedeutung man selbst in der Geschwistergruppe eingenommen hat, kann es sein, dass man sich auch in Teams wie in Therapie-Gruppen relativ schnell in einer ähnlichen Position wiederfindet, ohne dass einem bewusst wird, warum man etwa schon wieder für das ganze Team/die Gruppe die Verantwortung übernimmt, alles organsiert und die Kontrolle behalten will, dass das Projekt auch klappt, oder man etwa immer wieder das Gefühl bekommt, alle anderen „größeren“ im Team wissen Bescheid, werden um ihre Meinung gefragt, nur man selbst scheint nicht von Bedeutung zu sein. Einzelkinder machen hier nochmals besondere Erfahrungen, weil sie in ihrer Position mit den Eltern nie um ihre Stellung mit Geschwistern rivalisieren mussten. Im besten Fall können gute Geschwister-Erfahrungen von Bindungssicherheit, Schutz und Stärke sowie Zusammenarbeit im Team wie in der Therapie-Gruppe wiedergefunden werden oder auch erstmals erlebt werden und eine heilsame Erfahrung werden.