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Bindung und Migration
21. Internationale Bindungskonferenz
Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten
16. September - 18. September 2022
Bindung und Migration

Vorkonferenz mit Dr. Sabine und Roland Bösel

 

Dr. Sabine und Roland Bösel sind Psycho- und Imago-Paartherapeuten in Wien. Sie veranstalten Paarseminare und Imago-Workshops für Paare sowie die selbst entwickelten Workshops „Generationen im Dialog“ und „Geschwister im Dialog“. Sie leben seit über 40 Jahren in Beziehung und haben drei Kinder. www.boesels.at

Sie sind Autoren des Bestsellers „Leih mir dein Ohr und ich schenk dir mein Herz“. Ihr zweites Buch „Warum haben Eltern keinen Beipackzettel?“ ist auch als Taschenbuch mit dem Titel „Warum bist du immer so?“ erschienen.

 

Vorwort

Eine gelungene Liebesbeziehung steht für die meisten an oberster Stelle, wenn es um persönliches Glücksgefühl geht. Für die Töchter und Söhne, die die Scheidung der Eltern hautnah erleben, kann das im Erwachsenenalter zu Problemen in der eigenen Liebesbeziehung führen. Ziel der Vorkonferenz ist, diese Thematik auf drei verschiedenen Ebenen zu beleuchten: Wie passiert es, dass ein Paar sich über ihre destruktiven Schutzmuster in eine Krise manövriert? Wie kann ein Scheidungspaar sich vom Opfer-Täter-Prinzip lösen, um für eine friedliche Zukunft nicht zuletzt im Sinne der Kinder bereit zu sein? Was können erwachsene Kinder tun, um ihr emotionales Erbe so zu verändern, dass sie eine Chance auf die erfüllende Liebe haben? Anhand vieler Praxisbeispiele werden therapeutische Möglichkeiten und Konzepte vorgestellt.

 

Teil 1
Beziehungskrisen lösen: Therapiearbeit mit unbewussten Schutzmustern

Der Schlüssel für die Entwicklung von nachhaltiger Bindung in der Partnerschaft ist das Bewusstmachen von unbewussten Schutzmustern beider Partner/innen und deren Dynamiken. In gelingenden Beziehungen können diese Schutzmuster Schritt für Schritt heruntergefahren werden, obgleich sie in Stresssituationen meist wieder zum Vorschein kommen.

In diesem Teil 1 gehen wir der Frage nach, wie man Paare unterstützen kann, damit sie ihre Schutzmuster erkennen und in weiterer Folge ressourcenorientiert an der Entwicklung und Veränderung von Verhalten arbeiten können. Veranschaulicht wird dieser Prozess durch eine kleine Übung im Plenum und klinische Beispiele aus der therapeutischen und beratenden Praxis.

 

Teil 2
Glücklich geschieden: Vergebung und Abschied therapeutisch begleiten

Wenn die Bemühungen zur Rettung einer Beziehung scheitern oder ein Paarteil auf die Scheidung besteht, ist es für alle Beteiligten – das Paar und die Kinder – wichtig, sich einer wertschätzenden Loslösung zu widmen.

Wie gehen die Paare und jene, die sie professionell begleiten, mit den heftigen Gefühlen um, die eine Trennung mit sich bringt? Wie kann das Paar sich selbst und dem/der anderen vergeben, um für eine friedliche Zukunft zu sorgen, damit für die Kinder eine stabile Bindung zu beiden Elternteilen erhalten bleibt? Ziel dieses Vortrags ist es, die Phasen einer bewussten Verabschiedung zu skizzieren. Dabei werden sowohl Beispiele aus der Arbeit mit Paaren als auch eine Übung zur Selbstvergebung für die Illustration herangezogen.

 

Teil 3
Das emotionale Erbe weiterentwickeln: Das Konzept „Generationen im Dialog“

Traumata, Verletzungen, Probleme in der eigenen Beziehung, verschüttete, aber auch besonders starkmachende Ressourcen sind die Konsequenzen bei den erwachsenen Kindern geschiedener Eltern. Die wirksamste Methode, um Verstrickungen der Vergangenheit aufzulösen, ist der direkte Dialog zwischen Eltern und erwachsenen Kindern.

Wir präsentieren das therapeutische Konzept des Generationendialogs, mit dem es gelingt, Unaufgearbeitetes neu zu sortieren, daraus Ressourcen zu entwickeln und so die Bindung zwischen Eltern und Sohn/Tochter zu festigen. Beide Generationen profitieren durch den unmittelbaren Kontakt, indem sie den eigenen Beziehungsmustern auf die Spur kommen. Klinische Beispiele aus der Praxis und eine angeleitete Übung zeigen, welche umfangreichen Möglichkeiten diese Dialoge für Vater und Mutter, Tochter und Sohn haben, um Beziehungsthematiken zu klären.